Beachparty – 50 Jahre Jugendfeuerwehr Langstadt

Eis und kühle Getränke gingen gut. Und auf Schuhe konnte man getrost verzichten, denn der Feuerwehrhof in Langstadt war mit 56 Tonnen weißem, weichen Sand – zwei große Lkw voll – bedeckt.

Langstadt – Es war wirklich beeindruckend, was die Langstädter Floriansjünger zur Feier des 50-jährigen Bestehens ihrer Jugendabteilung vorbereitet hatten. Große kunstvoll gebaute Palmen, mit Bastmatten verzierte Stände, an denen unter anderem Cocktails gereicht wurden, Planschbecken für die Kinder und viele andere Details.Da hat alles gepasst bei der Beachparty – sogar das wahrlich tropische Wetter.

Seit einem halben Jahrhundert gibt es die Jugendfeuerwehr im Stadtteil. Im offiziellen Teil der fröhlichen Jubiläumsfeier, die mit einer gemeinsamen Übung aller fünf Jugendfeuerwehren der Stadt an der Markwaldschule gestartet war, kamen die 16 Gründungsmitglieder zu Ehren. Ebenso wie der erste Jugendfeuerwehrwart Robert Eckert, unter dessen Leitung eine tatkräftige Truppe heranwuchs, aus der bis heute mehr als 100 Jugendliche in die Einsatzabteilung übernommen werden konnten.

Die Gründungsmitglieder der Jugendfeuerwehr mit ihrem ersten Jugendwart Robert Eckert (Zweiter von rechts), Wehrführer Heiko Plischke (Dritter von rechts), Vereinsvorsitzender Alexander Lindemayer (links) und dem aktuellen Jugendwart Simon Friedrich (rechts).

Wehrführer Heiko Plischke erinnerte an die Anfänge der Jugendabteilung, die auf Initiative des damaligen Wehrführers Adalbert Keil 1972 ins Leben gerufen wurde. Dieser habe bereits Ende der 60er Jahre erkannt, „dass die Zukunft einer Gemeindefeuerwehr nur mit reichlich jugendlichem Nachwuchs sicher gestellt werden kann“. Das Einstiegsalter war damals zwölf Jahre, heute ist es zehn.

Aktuell hat die Langstädter Jugendfeuerwehr, die von Simon Friedrich und René Maurer geleitet wird, mit 24 Mitgliedern ihren Höchststand. Und das bemerkenswerte an dieser Zahl ist, dass die Langstädter mit 13 Jugendfeuerwehrleuten in die Corona-Zeit hineingegangen sind und ihre Mitgliederzahl während der Pandemie deutlich steigern konnten. Das gab es bei keiner Jugendfeuerwehr im Stadtgebiet.

Grußworte überbrachten der Kreisbeigeordnete Dieter Emig in Vertretung für den Landrat, Bürgermeister Dominik Stadler, Ortsvorsteherin Sabine Gottstein, Kreisbrandmeister Heiko Wiedemann, Stadtbrandinspektor Achim Frankenberger, der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart Benjamin Williams und für die Jugendfeuerwehren der Stadt Sören Grundmann.

56 Tonnen Sand waren für die Beachparty am Feuerwehrhaus aufgeschüttet worden. Eine gemeinsame Schauübung aller Jugendfeuerwehren eröffnete die Jubiläumsfeier.

Die damaligen Gründungsmitglieder erinnern sich gerne an ihre Zeit in der Jugendfeuerwehr, ein Großteil ist dem Verein bis heute treu geblieben. „Es war eine wunderschöne Zeit. Ich habe das damals mit großer Freude gemacht“, sagt der erste Jugendwart Robert Eckert. Da es damals das Feuerwehrhaus am jetzigen Standort noch nicht gab, fanden die ersten Gruppenstunden – immer montags, wie heute auch – im Alten Rathaus statt. „Wir haben auch viel gemeinsam gesungen. Das wäre bei den heutigen Gruppenstunden wohl eher undenkbar“, erzählt Eckert schmunzelnd. Er war damals selbst erst 18 Jahre alt, kaum älter als seine Schützlinge und bereits aktives Mitglied der Einsatzabteilung. An eine Sache erinnern sich die Jugendfeuerwehrleute der ersten Stunde noch gut. Bei einem gemeinsamen Ausflug hätten sie in Harpertshausen zufällig ein Feuer entdeckt und noch vor der dortigen Feuerwehr gelöscht. Wettkämpfe, Zeltlager und die Leistungsspange habe es bereits in den Anfangsjahren gegeben, so Eckert. Aber die umfangreichen Freizeitaktivitäten, die den Mitgliedern der heutigen Jugendfeuerwehren geboten werden, waren damals nicht an der Tagesordnung.

Das Jubiläumsfest mit vielen Aktionen, einer Showeinlage der Tanzgruppe „Kult“ und Live-Musik von „Atze & Friends“ sorgte für Partystimmung am Lengschder Strand, der am Abend mit mehr als 400 feierfreudigen Besuchern aus allen Nähten platzte. (Petra Grimm)

Quelle: Bilder & Text – Petra Grimm – Offenbach Post